Jeder, der sich für Drogenpolitik interessiert, wird natürlich auch über unsere nationalen Grenzen schauen. Wir können keine isolierte Politik betreiben – nicht nur, weil wir globale Verträge geschlossen haben.
Europa
Tabak-Werbeverbot wieder aufgehoben
(10/2000) Unter anderem wegen einer Klage der Bundesrepublik wurde die 1998 vom EU-Parlament beschlossene Richtlinie mit der Nummer 8943 wieder aufgehoben. Grund: Die Gesundheitspolitik ist Ländersache und kann von der EU nicht bestimmt werden. [Quelle: WDR2]
Griechenland
Cannabis schwer zu bekommen
(07/2000)
- War für zwei Wochen auf der Griechischen Insel Lesbos. Da gab’s n’ziemlich korrekten Laden wo zwei Freaks gearbeitet haben mit denen ich mich so ein bisschen angefreundet. Nach denen ihrer Aussage ist es so gut wie unmöglich Dope da zu bekommen, schreckliches Leben oder? [
- : Carlo]
Großbritannien
Cannabis auf dem Weg in die Legalisierung?
(12/2001) Zwar muss der Cannabiskonsum nicht bestraft werden, doch illegal ist dieser Stoff nach wie vor. Nun entwickelt sich wohl ganz langsam eine breite Bewegung für die Legalisierung von Cannabis. Die Regierung stellt ernüchtert fest, daß die jährlichen 2 Mrd DM im Jahr für die Drogenprävention nicht viel gebracht haben. [Quelle: Grow!, Ausgabe 1/2002 Seite 10 ff.}
Cannabis im Königspalast
(07/ 2000)
- In der Küche des Buckingham-Palastes wurden Cannabispflanzen gefunden. Die Queen kocht vor Wut. Prinz Charles hingegen fragte mindestens zweimal unheilbar kranke Briten, ob sie es schon einmal mit der Einnahme von Cannabis versucht hätten. [
- : Hanf! Magazin 08/2000, S.16]
Unterhaus will Cannabis für Medizin
(07/2000)
- Eine parteiübergreifende Truppe von 34 britischen Parlamentariern brachten am 08.06.2000 im Unterhaus einen Gesetzesentwurf ein, der die Legalisierung von Marihuana für medizinische Zwecke. Es wird damit gerechnet, dass die Blair-Regierung das neue Gesetz ablehnt. [
- : Hanf! Magazin 08/2000, S.11]
Kanada
Cannabis bald legal?
(08/2000)
- Ein 44Jähriger Epileptiker habe vor dem Kanadischen Bundesverfassungsgericht Klage eingereicht, dass Gesetze, die den Besitz von Cannabisprodukten verbieten, verfassungswidrig seien, da dies Aufgrund der heilsamen Wirkung nicht mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit vereinbar sei. Er hat Recht bekommen. [Quelle: Hahantonwan]
Niederlande
Aktuelle Drogensituation in den Niederlanden
(09/2000) […] Nach der Statistik des staatlichen Gesundheitsamts ist die Zahl polizeibekannter Drogenabhängiger in Amsterdam seit 1993 um ein Drittel gesunken, von 7520 auf 5018. Das Durchschnittsalter der Süchtigen stieg währenddessen jedes Jahr um ein weiteres Jahr an und liegt heute bei 39.
Auch dem Büro zur Koordinierung von Hilfen für Kinder drogenabhängiger Eltern (KDO) werden jetzt nur noch 40 Neugeborene von süchtigen Müttern gemeldet, Mitte der 80er Jahre waren es über 100 gewesen.
‚Heroin gilt bei niederländischen Jugendlichen als uncool, als Droge der Looser‘, sagt KDO-Leiterin Ankie Baller, ‚Heroin-Abhängige werden bei uns weder als Opfer der Gesellschaft noch als Kriminelle betrachtet. Sie gelten als chronisch Kranke – dadurch wird die Sache völlig unattraktiv. […]
Die Liberalität hat ihre Grenzen: Von einst rund 400 Verkaufsstellen für Marihuana sind inzwischen 200 geschlossen worden. Wo es Probleme mit der Nachbarschaft gab oder die Handelsbeschränkungen – maximal 5 Gramm pro Käufer – nicht eingehalten wurden, schritten die Ordnungsbehörden ein. […]
Die Zahl der Menschen, die gelegentlich oder regelmäßig illegale Drogen nehmen, steigt nach der Cedro-Statistik kontinuierlich an – bei Cannabis um 1 Prozent jährlich, bei Kokain um 0,4 Prozent, nur bei den Opiaten, also auch bei Heroin, bleibt sie konstant. […] In den USA, dem Lande des ‚War on drugs‘, ist der Konsum von Kokain doppelt und der von Cannabis dreimal so hoch wie in den liberalen Niederlanden. […]
Noch immer gilt auch die so genannte Entmutigungspolitik, die ausländischen Drogenabhängigen die Existenz in Holland so schwer wie möglich macht. Für sie gibt es einen Schluck Methadon nur dann, wenn sie nachweisen können, dass sie noch am selben Tag das Land verlassen.
[Quelle: DIE WOCHE vom 08.09.2000, Psychonaut]
Die Situation der Coffeeshops
(08/2000) Die Situation der Coffeeshops ist kompliziert. Sie sind nicht legal, aber geduldet. Insgesamt gibt es starke lokale Unterschiede. In einigen Bezirken soll wird die Legalisierung weiter angestrebt, aber ebenso eine Nationalisierung: Für Deutsche Konsumenten gäbe es dann keine Möglichkeit des Erwerbes. Es liegt wohl auch eine Tendenz vor, die bestehenden Coffeeshops aussterben zu lassen. [Quelle: grow! 08/2000, S. 79]
Völlige Freigabe von Cannabis
(07/2000) „Die Mehrheit des Parlaments stimmte ganz knapp mit 73 zu 72 Abgeordneten für die völlige Freigabe von Haschisch und Marihuana. Die Abstimmung setzt die sozialliberale Haager Regierung unter Handlungszwang, die nun einen Gesetzesentwurf erarbeiten muss, der den Handel und den Anbau erlaubt und regelt. Dieser Schritt wurde nötig, um die rund 1500 holländischen Coffeeshops aus der gesetzlichen Grauzone zu holen. Was bisher nur geduldet wurde, bekommt jetzt den amtlichen Siegel von ganz oben. […]“ [Quelle: Hanf! Magazin 08/2000, S.74]
Schweiz
Cannabis wurde legalisiert
(10/2000)
- Durch einen Volksentscheid ist es erreicht: Cannabis ist legalisiert! [Quelle: WDR2]
Cannabis-Boom am Rande der Legalität
(07/ 2000)
- Die Zucht von Cannabispflanzen bis 0,3% THC ist legal. Zur Zeit ist ein Cannabis-Boom zu verzeichnen, obwohl der Konsum strafbar ist. Zur Zeit werden ca. 28.000 Menschen jedes Jahr angezeigt, 7800 kg Marihuana und 650 kg Haschisch beschlagnahmt. [Quelle: Hanf! Magazin 08/2000, S.21]
USA
Hoher Konsum
(09/2000)
- In den USA, dem Lande des ‚War on drugs‘, ist der Konsum von Kokain doppelt und der von Cannabis dreimal so hoch wie in den liberalen Niederlanden. [Quelle: DIE WOCHE vom 08.09.2000, Psychonaut]
Riesenklage der Raucher
(08/ 2000)
- „In einer Sammelklage für mehrere Hunderttausend Raucher hat US-Anwalt Stanley Rosenblatt in Miami die amerikanische Zigarettenindustrie auf mindestens 145 Milliarden Dollar (160 Milliarden Euro) Schadenersatz verklagt. Das ist die höchste Schadenersatzsumme, die je vor einem US-Gericht zur Debatte stand. Wenn die Unternehmen gegen das zu erwartende Urteil in Berufung gehen, wird sich das Verfahren noch zwei Jahre hinziehen.“ [Quelle: DIE WOCHE, 14.07.2000]
Image: © Malp / Dollar Photo Club