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A

  • Äther
    • Dies ist die ältere Schreibweise für Ether.
  • Alkaloide
    • Vermutlich bilden Pflanzen Stoffe dieser Gruppe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Alle Nachtschattengewächse bergen diesen Wirkstoff. Die krampflösenden Wirkungen, wie sie auch beim Stechapfel beschrieben sind, werden in militärischen Kreisen als Mittel gegen die Symptome von Nervengasangriffen angewendet. Die Dosierung ist dabei das größte Problem, weil zu viel Atropin den Soldaten ebenfalls töten kann.
  • Amphetamine (MAO-Hemmer, Metamphetamine, MAO-Hemmer)
    • Diese sehr weit verbreitete Droge macht körperlich nicht abhängig, psychisch aber in einem recht hohen Maße. Schon bei der ersten Synthetisierung 1887 wurde es gegen Müdigkeit eingesetzt. Im Grund erzeugt A. psychischen Stress mit allen seinen normalen Nebenwirkungen. Außerdem erzeugt es eine Selbstüberheblichkeit. Es bewirkt eine Freisetzung von Noradrenalin und Dopamin. Bei wiederholter Anwendung schwächt sich die Wirkung ab, weil die Zellen nicht mehr genügend Noradrenalin zur Verfügung stellen können. Der gleiche Effekt am Dopamin führt dazu, dass das Belohnungssystem nach positiven sozialen Begegnungen ausbleibt. Alles in allem ein gefährlicher Stoff, wenn man das Ziel hat, die Nächte länger durchtanzen zu können.

B

  • Belladonna (Tollkirsche)
    • Ist ein Nachtschattengewächs. Der Name kommt durch die Erweiterung der Pupillen, was durch Alkaloide ausgelöst wird. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Mann die erweiterten Pupillen der Frau als sexuelles Interesse deutet (auch wenn er es nicht merkt). Darüber hinaus behaupten östliche Bazarhändler, dass sie anhand der Pupillen des potentiellen Käufers sehen können, für welche Ware er sich interessiert und wieviel er zu bezahlen bereit ist. Erweiterte Pupillen sind ein Indikator für Interesse, was man sehr schön auch bei Katzen sehen kann.

E

  • Engelstrompete
    • (Datura suaveolens), Stechapfelart in Brasilien; bis 5 m hoher, baumartiger Strauch mit eiförmigen, bis 30 cm langen Blättern und wohlriechenden, weißen trichterförmigen, 20-30 cm langen Blüten. {1} Der Konsum dieser Pflanze ist sehr gefährlich.
  • Ether
    • Ether ist die sprachliche Kurzform von Ethylether mit der Formel C2H5.O.C2H5. Es handelt sich hier um eine klare, farblose, leicht bewegliche und charakterisch riechende Flüssigkeit, die bei 35°C verdampf und sich sehr leicht entzündet. Dieser Stoff wird noch heute stark verdünnt in der Narkose eingesetzt. Ether betäubt zunächst die Gehirnrinde, das „Organ des Bewusstseins“, er schaltet die Schmerzempfindung aus und hemmt die Reflexe der Muskulatur. Erst sehr hohe Dosen lähmen das Atemzentrum und führen dadurch zum Tod. Nach einer Ether-Narkose tritt oft ein Kater mit Übelkeit und Erbrechen auf. Das Wirkungsbild des Ethers gleicht dem des Alkohols, doch setzt der betäubende Effekt viel rascher ein. Die Selbstkritik wird eingeschränkt und führt oft zu einer Euphorie. Ethermissbrauch führt zunächst zu quälenden körperlichen Symptomen. Die Nasen- und Rachenschleimhaut wird chronisch gereizt, wenn man den Ether inhaliert. Trinkt ihn der Konsument, dann leider er bald an einer schweren Gastritis mit Appetitlosigkeit und Magenschmerzen. Entziehungssymptome scheinen nicht aufzutreten. Seit dem 14. Jahrhundert ist dieser Stoff bekannt. Um 1830 wurden in Amerika Ether-Drogen-Parties veranstaltet. In Irland wurden während der Probibition 1840 in den Kneipen Ether verkauft (und von den Konsumenten stark missbraucht). Anschließend schawappte diese Welle nach Deutschland. 1897 wurde in der Stadt Memel der Stoff Ether als Droge konsumiert. Doch schon seit 1849 war bekannt, dass man mit Ether eine wirkungsvolle Narkose auslösen kann. Wie bei Lachgas auch kann eine Unterversorgung von Sauerstoff auftreten und Erbrechen und Ohnmacht folgen.

F

  • Fliegenpilz
    • Der Fliegenpilz ist besser als sein Ruf. Man muß schon größere Mengen zu sich nehmen, um eine tödliche Vergiftung zu erleiden. Damit der Pilz seine maximale Wirkung zeigen kann, sollte er vor dem Konsum getrocknet werden. Sehr viele Autoren berichten, dass die Fliegenpilze für den schamanischen Gebrauch immer zunächst getrocknet wurden. „Die psychisch wirksamen Substanzen sind Ibotensäure und das Alkaloid Muscimol. Der Trocknungsprozess induziert den chemischen Übergang von Ibotensäure in Muscimol, dem aktivsten Bestandteil. [..] Ein mittelgroßer Fliegenpilz mit einem Hutdurchmesser von 10 bis 15 cm wiegt durchschnittlich 60-70 Gramm und enthält ca. 30-35 mg Ibotensäure. Ibotensäure ist nur ein Zehntel so stark wie Musimol.[…] Man kann etwa davon ausgehen, dass eine Dosis von drei mittelgroßen getrockneten Pilzen genug Muscimol für eine halluzinogene Wirkung auf einen Menschen enthält.“

H

  • Halluzinogene
    • Zu diesem Thema gibt es einen ausführlichen Bericht.

L

  • Lachgas
    • Lachgas, chemische Formel N20, wird häufig in Anästhesie für Narkosezwecke genutzt. Es wirkt schmerzlindernd, aber kaum betäubend. Derzeit ist der Konsum (noch) nicht illegal. Er wird vor allem in der Partyszene konsumiert. Die berauschende Wirkung ist seit 1771 bekannt. Schon 1830 waren Lachgas-Partys in England groß in Mode. Das Gasw wude damals wie heute in Ballons gefüllt und inhaliert. Die Gefahren waren allerdings ebenfalls schon früh bekannt. Psychische Störungen, soziale Schwierigkeiten und auch Todesfälle wurden beschrieben. Das Lachgas wird schnell über die Lunge aufgenommen und hat eine Wirkungsdauer von 1 bis 4 Minuten. Es führt zu einer abgehobenen Stimmung und Benebelung. Teilweise ist das Gefühlserleben nicht mehr steuerbar und es kommt zu heftigen Reaktionen. Die visuelle Wahrnehmung ändert sich, der Körper kann kribbeln und es kann Ohrensausen auftreten. Wie bei Ether auch kann eine Unterversorgung von Sauerstoff auftreten und Erbrechen und Ohnmacht folgen. Dauerhafter Konsum ist in vielerlei Hinsicht schädlich. […] {6,193ff}
  • Lösungsmittel
    • Verschiedenste Stoffe werden geschnüffelt: Benzin, Toluol, Trichlorethylen, Choloform, Aceton, Butylacetat, Dichlorbethan, Hexan, Xylol, Tetrachlorkohlenstoff usw.
      Wahrscheinlich kennt das Gehirn nur eine Antwort – eben die Narkose – auf eine ganze Reihe verschiedener chemischer Reize. Man ist buchstäblich betäubt und kann so seinen Alltag vergessen. Allerdings treten sehr viele Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen und Krämpfe auf. Eine (seelische) Abhängigkeit ist gegeben. Die langfristigen körperlichen Schäden (Leber-, Nieren- und Gehirnschäden) sind schwerwiegen und irreversibel. Für die Bundesrepublich rechnete man 1988 mit etwa 30.000 Schnüfflern. {6,204}

N

  • Nachtschattengewächse
    • Es werden folgende Pflanzen genannt: Tollkirsche („Belladonna“), Bittersüßer Nachtschatten, Schwarzer Nachtschatten, Weißer Stechapfel. Alle Angehörigen der Nachtschattengewächse enthalten Alkaloide und sind somit äußerst giftig. Schon drei Beeren der Tollkirsche können zum Tod führen.“ {2}
      Wichtige Gewürz- bzw. Genusspflanzen sind Paprika und Tabak. Sonstige Gattungen sind u.a. die Petunie, das Schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus) und die Alraune (Mandragora). {3}

S

  • Schnüffeldrogen
  • Serotin
    • Serotonin ist ein Hirnhormon. Es dämpft die Reaktion auf einlaufende Reize und wirkt überall da, wo es einen übermässigen Reizeinfall zu verhindern und abzuschwächen gilt. Serotonin fördert damit die Gewohnheitsbildung und schützt so vor Informationsüberfluss. Halluzinogen wirkende Drogen verzögern offenbar den Beginn der Gewohneitsbildung, indem sie die Serotoninproduktion blockieren. Das Gehirn reagiert nun auf an sich altbekannte Reize, wie auf etwas vollkommen Neues. Die Denkprozesse und das Differenzierungs- und Empfindungsvermögen wowie die sensorische Sensibilität sind über die bekannten Grenzen des Normalbewusstseins hinaus gesteigert.
  • Speed
    • Ist eine sehr gebräuchliche Bezeichnung für Amphetamine.
  • Stechapfel
    • „Datura, Gattung der Nachtschattengewächse mit über 20 Arten in der gemäßigten subtropischen und tropischen Zonen der Erde. […] Eine ursprünglich in Nordamerika heimische, heute in der warm-gemäßigten Zone weltweit verbreitete Pflanze, die wahrscheinlich im 16. Jh. nach Europa gelangte. Standorte des ziemlich seltenen, 1jährigen und bis 1 m hohen Gemeinen Stechapfels sind sonnige Schuttunkrautfluren. […] Besonders beliebt als Kübelpflanze ist die Engelstrompete. […] Der Stechapfel ist wegen des Alkaloidgehalts seiner Blätter und Samen in hohem Maße giftig. Seine zugleich betäubende (schmerzstillende und krampflösende) wie auch berauschende (halluzinogene) Wirkung wurde bzw. wird in den verschiedensten Kulturkreisen sowohl medizinisch als auch zu religiösen bzw. kultischen Zwecken genutzt…“ {3}

T

U

  • Utopiate
    • Dieses Kunstwort bezeichnet eine künstlich geschaffene Drogen (Designerdrogen), die das Ziel haben den Wunsch des Menschen nach Rausch zu befriedigen und ihn vor nachteiligen Wirkungen schützt. Die konkrete Anwendung spielt gerade im Transhumanismus eine große Rolle und wird besonders im Buch „Rauschdrogen“ {5} sehr schön definiert.

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