Aufklärung zum Thema Drogen

Was ist Schamanismus?

DIESER ARTIKEL IST NOCH NICHT FERTIG…

Der Schamanismus ist ein Sammelbegriff für sehr alte Wege des Menschen auf dem Weg zu sich selbst und zu anderen Wirklichkeiten.
Was ist ein Schamane?

In der Literatur finden sich viele Definitionen für diesen sicher nicht sehr einfachen Begriff:

„Das Wort Schamane stammt aus der tungusischen Sprache aus Zentralasien und bezeichnet einen Menschen, der einen Zustand spritueller Erregung benutzt, um in normalerweise nicht wahrnehmbare Wirklichkeiten der geisten Welt zu gelangen, um Hilfe für sich selbst oder andere zu erhalten.“ {3,12}

„Das Wort Schamane stamt aus der Sprache der sibirischen Tungus und kann mit ‚Weiser‘, ‚der, der weiß‘ oder ‚der, der Ekstase kennt‘ übersetzt werden.“ {4,56}

„Ein Schamane ist ein Mann oder eine Frau, der/die – willentlich – in einen anderen Bewusstseinszustand eintritt, um mit einer normalerweise verborgenen Wirklichkeit in Berührung zu kommen und sie auszuwerten, um Wissen, Kraft und Hilfe für andere zu erhalten. Der Schamane hat wenigstens einen und meistens mehrere ‚Geister‘ zu seiner persönlichen Verfügung.“ {2,53}

„Der (Core-) Schamanismus als spiritueller Weg setzt keinen speziellen religiösen Glauben voraus, regt die Menschen, die Schamanismus praktizieren, jedoch stets dazu an, sich den Animismus zu eigen zu machen: die archaische Weltsicht unserer Vorfahren, nach der alle erschaffenen Dinge – Menschen, Tiere, Pflanzen, Landschaften, die Elemente und Jahreszeiten – eine intelligente und kommunikative Lebenskraft bzw. eine Seele besitzen.“ {3,13}

„Die Fähigkeit, während eines ekstatischen Zustandes Kontakt mit der spirituellen Welt aufnehmen zu können, ist nicht als erlernbare Technik jedem zugänglich, sondern ist auch eine Besonderheit der geistigen und psychischen Disposition des Schamanen. Demnach beschreibt Andreas Lommel den Schamanen als kreativ hochbegabtes, sensibles und nervöses Individuum. Seine bedeutenste Fähigkeit sei, neben dem Betreten der spirituellen Welt, auch dieses diffizilen und vielschichtigen Erlebnisse seiner Gruppe gegenüber auszudrücken.“ {6, 19}

Doch wer glaubt, dass ein Schamane ein „abgedrehter“ Typ ist, hat sich vertan, denn….

„Ein Meisterschamane ist ein aktiver Teilnehmer an den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Angelegenheiten seiner Gemeinschaft. Er ist meistens ein vollendeter Jäger oder Gärtner, Handwerker und Künstle, Denker und verantwortungsbewusstes Familien- und Sippenmitglied. Tatsächlich wird die Fähigkeit des Meisterschamanen, erfolgreich auf zwei verschiedenen Ebenen der Wirklichkeit zu operieren, als Beweis von Kraft angesehen.“ {2,87}

„Schamanen gehören zu den Mitglieder ihrer Gemeinschaft, die am meisten bewundert und respektiert werden, und zwar sowohl wegen ihrer spirituellen Dienste als auch wegen der allgäglichen Aufgaben im dörflichen Leben, an denen sie ebenso beteiligt sind wie jeder andere auch. […] Wenn wir in einer Sintflut persönlicher Erlebnisse der nichtalltäglichen Wirklichkeit ertrinken, sind wir weder für andere noch für uns selbst von irgendeinem Nutzen.“ {3,40f}

„Niemand ist jedoch der Meinung, dass wir das moderne Leben vollständig aufgeben und in die Wildnis gehen sollten – ‚aussteigen‘, wie manche sagen -, und wir sollten unsere Hoffnungen nicht in einen romantischen Primitivismus setzen, der sich für Menschen, die von modernen westlichen Sensibilitäten geprägt wurden, unweigerlich als unzufriedenstellend und nicht lebbar erweisen würden.“ {3,29}

Diese Beschreibungen sind ein Schlag ins Gesicht vieler moderner esoterischer Aussteiger, die sich als Schamane bezeichnen und meinen, mit der alltäglichen Welt nichts mehr zu tun haben müssen.
Wie wird man Schmane?

Diese Frage ist in dieser Allgemeinheit sicher schwer zu beantworten. Dennoch sollten wir versuchen diese Frage zu klären. McKenna schreibt:

„Obgleich im Schamanismus die jeweilige Motive zwischen den Kulturen und sogar von Person zu Person voneineander abweichen könne, zeigt Eliade, dass der Schamanismus ganz offensichtlich eine allgemeine Struktur besitzt: Der künftige Schamane geht durch einen symbolischen Tod und die Wiederauferstehung, die als radikale Transformation in einen übermenschlichen Zustand begriffen wird. Von nun an hat der Schamane Zugang zur übermenschlichen Ebene; er ist Meister der Ekstase, kann nach Belieben im Geisterreiche umherreisen und, was am wichtigsten ist, heilen und wahrsagen.“ {1,27}

Häufig findet also ein symbolischer Tod (der alten Person) statt. Dabei werden oft Bilder gesehen, wie sich der eigene Körper bis auf die Knochen auflöst und anschließen neu aufgebaut wird.

„Vielleicht sieht er, wie nur noch sein Knochengerüst übrigbleibt und dann mit neuem Fleisch versehen wird, oder er sieht, wie er in einem Kessel gesotten, von Geistern verschlungen und dann wieder ganz gemacht wird.“ {1,27}

Man kann ahnen, dass die Transformation zu einem Schamanen kein Vergnügen darstellt. Genügend junge Menschen sterben tatsächlich bei den Initiationen. Das ist der Grund, warum der Weg des Schamanen nicht gerade von den Menschen gesucht wird. (Die Parallele zu der heutigen Jugend ist offensichtlich.)
Die schamanische Dimension

In was für einer Wirklichkeit wirkt der Schamane?

„Für viele Indianer der mittel- und südamerikanischen Regenwälder gilt die Alltagswelt als Schein, als vordergründige Notwendigkeit. […] Ayahuasca oder Yagé, der ‚Trank der wahren Wirklichkeit‘, hilft dem Menschen, diesen Schein der Alltagswirklichkeit zu durchdringen und zum Kern der Wirklichkeit vorzudringen. Die unter dem Ayahuascaeinfluss erlebte Wirklichkeit ist die Realität der Mythen, sie erscheint wirklicher und bedeutungsvoller. […] Aber die Einnahme dieser Halluzinogene wird nicht als Einwirken einer besonderen, nämlich chemischen Wirksubstanz verstanden, sondern als der Kontakt mit den Geistwesen.“ {5,14f}

„Der Schamane wird in eine Welt eingelassen, die vor den Menschen, die in der gewöhnlichen Realität zu Hause sind, verborgen ist. In dieser anderen Dimension lauern Kräfte, die gleichermaßen hilfreich und böswillig sind. Sie gehorchen nicht den Regeln unserer Welt, sondern eher den Regeln, die im Mythos und im Traum gelten. Schamanische Heiler bestehen auf der Existenz eines intelligenten ‚anderen‘ irgendwo in einer Dimension nebenan.“ {1,36}

Die Tragweite dieses Weltbildes erschliesst sich erst nach längerer Reflektion. Unsere Gedanken und Gefühle sind nicht ausschließlich neuronale Aktion in unserem Gehirn, sondern sind gleichzeitig „Wesen“ oder „Gegenstände“ in der anderen (Gedanken-) Dimensionen.

„Der Begriff der Phantasie hat keinen Platz in der Welt des Schamanen. Für ihn hat die ganze Natur eine verborgene, nichtalltägliche Wirklichkeit.“ {2,100}

Für den Autoren Kenneth Meadows besteht der Mensch aus verschiedenen Körpern. Jeder dieser Körper braucht seine eigene Nahrung. Er kritisiert, wie unvorsichtig der moderne Mensch mit dieser Art von Nahrung umgeht.

„Die Mentalnahrung ist aber keine materielle, sondern eine mentale Substanz – Bilder, Gedanken, Ideen, Pläne, Überzeugungen. Sind diese Bilder und Idenn so stark aufgeladen, dass sie Gefühle erregen und Körperempfindungen verursachen, haben sie eine gewaltige Wirkung. Eine bestständige Nahrung aus hoch aufgeladenen Bildern aus Gewalt, sexueller Erregung und Gleichgültigkeit (und seien sie noch so unschuldig als ‚Unterhaltung‘ verpackt) stellt ein genauso großes Gesundheitsrisiko dar wie minderwertige Ernährung, Rausch- und Suchtmittel.“ {4,61}

Jeder, der nach 4 Wochen Pause den Fernseher einschaltet, wird verstehen, was Meadows meint. Gerade Meadows greift sehr intensiv auf das relativ moderne westliche Modell der Mentalebene zurück:

„Gedanken und Vorstellungen sind Bewegungen der Energiemuster im Mentalreich und können wie Materie Gestalt annehmen. Ein Unterschied besteht darin, dass die Mentalsubstanz aus der sich die Gedankenformen bilden, viel feiner und weniger stabil sind als Materie ist. Deshalb kommen und verschwinden Gedanken so schnell. Gedankenformen sind Gedankenmuster, die nährbar und daher fester und dauerhafter sind. Sie entstehen in der Mentalsubstandz durch das Bild – das Energiemuster -, das durch die emotionsgeladene Gedankenaktivität entsteht.“ {4,62}

Die schamanische Ekstase

„Der schamanische Bewusstseinszustand gewährt normalerweise hinterher die volle Erinnerung an die Erfahrung, sobald der Schamane zum normalen Bewusstseinszustand zurückgekehrt ist, ganz im Gegensatz zur charakteristischen Trance des westlichen spritistischen Mediums oder des Teilnehmers an karibischen oder javanischen Tänzen in Geistbesessenheit. Mit anderen Worten ist mit dem schamanischen Bewusstseinszustand typischerweise kein Bewusstseinsverlust verbunden. […] Ein Teil des Bewusstseins ist noch locker mit der alltäglichen Wirklichkeit verbunden.“ {2,92}

„Das Wort Trance ist ein wenig irreführend, da wir es im allgemeinen verwenden, wenn wir ein vollständiges Ausschalten der alltäglichen Wirklichkeit und einen ziemlich hilflosen Zustand der Inaktivität meinen, während dessen wir Visionen oder Stimmen erleben, über die wir keine Kontrolle haben. Dieser Zustand ist nicht der schamanische Bewusstseinszustand, und er ist auch nicht für die schamanische Reise Förderlich. Es bleibt ein bestimmter Prozentsatz ihres Normalbewusstseins in irgendeiner Weise aufmerksam für das, was in der materiellen Umgebung geschieht.“ {3,76}

„Dies ist ein wichtiges Phänomen: Die schamanische Reise ist eine Kombination aus beabsichtigten und nichtbeabsichtigten Erfahrungen und Wahrnehmungen.“ {3,71}

Schamanismus und Drogen

Auf keinen Fall darf man den Schamanismus mit dem Gebrauch von Drogen gleichsetzen.

„Nicht alle Schamanen benutzen den von Pflanzen verursachten Rausch, um in einen ekstatischen Zustand zu kommen; jede schamanische Praxis zielt jedoch darauf ab, Ekstase entstehen zu lassen. Trommeln, Atemmanipulationen, Torturen, Fasten, theatralische Täuschungen, sexuelle Enthaltsamkeit, [Isolation] – das sind alles altehrwürdige Methoden, um in die für schamanische Arbeit notwendige Trance zu geraten. Doch keine dieser Methoden ist so effektiv, so alt und so überwältigend wie der Genuß von Pflanzen mit chemischen Verbindungen, die Visionen hervorrufen.“ {1,28}

„Etwas Tiefgreifendes, Unerwartetes, fast Unvorstellbares wartet auf uns, wenn wir unsere forschende Aufmerksamkeit dem Phänomen halluzinogener Pflanzen im Schamanismus zuwenden.“ {1,37}

Wir sehen, dass der Drogenkonsum eine außergewöhnliche und für die Psyche gefährliche Angelegenheit ist. Der Konsum von nicht vorbereiteten Menschen für einen nicht angemessenen Zweck (Spaß- und Lustgewinn) führt fast zwangsläufig zu psychischen Störungen.

„Ich schließe mich der Auffassung Henry Munns an, welche besagt, dass das Essen der [Psilobcybin-] Pilze nicht [nur] die visionäre Begabung des Schamanen bedingt, sondern auch von einer gewissen Begabung abhängt. Nicht jeder, der Pilze nimmt, wird oder ist ein Schamane.“ {6, 70}

„Die Mazateken glauben, wenn man den Pilz ohne den nötigen Respekt einnähme, man verrückt werden würe, und es für einige Zeit auch bliebe. Tatsächlich sind einige Mazateken für bis zu zwei Jahren traumatisiert, aufgrund einer ‚Strafe der Pize‘.“ {6, 77}

Es gibt auch zahlreiche Autoren, die sich sehr kritisch über den Gebrauch von Drogen äußern.

„In der Literatur existiert eine bisher unbefriedigende Auseinandersetzung darüber, welche Ekstasetechniken die ältere und qualitativ wertvollere ist – die pharmakologische oder die psycho-physische Methode. Noch vor einigen Jahrzehnten gab es eine Tendenz, pharmakologisch erzeugte Ekstasen eher negativ zu beurteilen. […] Eliade (1975) beschreibt diesbezüglich: ‚Die Narkotika sind nur ein vulgärer Ersatz für die ‚reine‘ Trance. Wir konnten schon bei mehreren sibirischen Vlökern diese Feststellung machen: Die Anwendung von Vergiftungen (Alkohol, Tabak etc.) ist eine Neuerung aus jüngerer Zeit und verrät einen gewissen Niedergng der schamanischen Technik. Durch narkotischen Rausch versucht man, einen geistigen Zustand nachzuahmen, den man nicht mehr anders zu erreichen imstande ist.“ {6, 23}

„Als künstliche Methoden könnte man andererseits auch solche Mittel wie Fasten, extreme körperliche Anstrengungen oder Meditation bezeichnen. Diese Methoden er Ekstase-Induktion bewirken ebenfalls biochemische Reaktionen im Gehirn. Adolf Dittrich arbeitete heraus, dass beide Methoden, sowohl pharmakologische als auch psychologische, einen ähnlichen veränderten Wachbewusstseinszustand herbeiführen können.“ {6, 24}

„Für viele ist der Gedanke, Religion könnte auf irgendeine Weise durch Drogen erweckt werden, immer noch abwegig. Diese Überlegung hat eine gewisse Tradition. […] Die Auffassung, dass religiöse Erlebnisse durch die Einnahme chemischer Wirkstoffe ausgelöst werden könnten, hat auch noch aAnfang der 70er Jahre eine sehr kontroverse Diskussion über die ‚chemische‘ oder ’sofortwirkende Mystik‘ hervorgerufen.“ {6, 24f}

Der Schamanismus und die westliche Gesellschaft

Viele Autoren weisen mit großer Nachdrücklichkeit darauf hin, dass der Verlust von schamanistischem Denken und Fühlen sehr viel mit den globalen Problemen der Menschheit zu tun hat.

„Die Unterdrückung der natürlichen Faszination des Menschen von veränderten Bewusstseinszuständen und die gegenwärtige gefährliche Situation für das gesamte Leben auf der Erde sind eng und ursächlich miteinander verknüpft. Wenn wir den Zugang zu schamanistischer Ekstase verbeiten, schotten wir uns vom erfrischenden Wasser der Emotionen ab, die einer tief eingebundenen und fast symbiotischen Beziehung zur Erde entströmen.“ {1,22}

Zur Zeit finden zwei sehr verschiedene Bewegungen statt: Einerseits verschwinden viele archaische Kulturen (nicht zuletzt durch die westliche Zivilisation), andererseits entdeckt die moderne Menschheit die Techniken des Schamanismus.

„Die schamanische Gnosis ist möglicherweise im Sterben begriffen, mit Sicherheit jedoch verändert sie sich.“ {1,33}

Die Zeit des Neo-Schamanismus ist also gekommen.
Quellen

{1} Terence McKenna „Speisen der Götter – Die Suche den dem Baum der Erkenntnis“

{2} Michael Harner „Der Weg des Schamanen“

{3} Tom Cowan „Schamanismus – Eine Einführung in die tägliche Praxis“, erschienen im rororo-Verlag

{4} Kenneth Meadows – „Das Buch des Schamanismus“

{5} Christian Rätsch „Enzeklopädie der psychoaktiven Pflanzen“

{6} Alexandra Rosenbohm „Halluzinogene Drogen im Schamanismus“, erschienen im Dietrich Reimer Verlag

Image – © Behewa / Dollar Photo Club

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3 Kommentare

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  1. Jean Velten says:

    Hallo Ich bin 14 Jahre alt und Konsumiere gelegentlich Cannabis doch ich immer wenn Ich unter den Drogen stehe spüre ich etwas merkwürdiges sobald ich meine Augen schließe umhüllt mich die schwärze ich sehe eine Mysteriöse schwärze die mich immer stärker in die Welt zieht es fühlt sich an als würde meine Seele brutal aus meinem Körper gerissen werden immer wenn ich meine Augen unter Drogen schließe betrete ich die Welt ob ich will oder nicht jedes mal griege ich Extreme zuckungen alles in meinem Körper verkrampft ich versuche immer um Luft zu ringen und schaffe es nur schwer aus der schwärze zu entkommen ich fragte mich immer was das ist aber wusste keine Antwort ich wusste nur dass böses auf der anderen seite ist böse seelen die deinen Geist zerreisen wollen aber ich spüre auch eine starke Energy die sich gut anfühlt mit der man unglaubliche dinge anstellen kann daher stelle ich mir die Frage wie ich die Energy kontrollieren kann und wie ich verhindere dass die Existenzen meine Seele aus meinem Körper entreisen?

  2. Gustav says:

    Las denn Kanabis Konsum sein.Dann hast du auch nicht nebenerscheinigungen.Alles gute Gustav

  3. Drogenfrei says:

    Hahaaaaahhhaaaa,der Ehemann meiner Hausärztin nennt sich auch Schamane!
    Wenn ich den in der Praxis sehe,oh meine Güte,der hat echt zuviel mit Drogen experimentiert:O